Handyverbot an Schulen: Digitale Auszeit für Schüler im Collège Saint-Charles
Am 8. September begann im Collège Saint-Charles in Chalon-sur-Saône das neue Schuljahr – und diesmal mit einer bemerkenswerten Neuerung: Die Schüler starteten ohne ihre Handys. Das französische Gymnasium hat beschlossen, den Gebrauch von Mobiltelefonen während des Unterrichts zu verbieten, um den Jugendlichen eine digitale Auszeit zu ermöglichen. Diese Entscheidung sorgt sowohl bei Eltern als auch bei Schülern für Gesprächsstoff – doch sie trägt bereits erste Früchte.
Digitale Auszeit: Weniger Ablenkung, mehr Konzentration
Während der Schulzeit dürfen Schüler keine Handys mehr verwenden. Die Geräte müssen entweder zu Hause bleiben oder in einer speziellen abschirmenden Tasche aufbewahrt werden, die für 12 Euro erhältlich ist. Diese Tasche blockiert das Signal des Mobiltelefons, sodass es keine Ablenkung gibt – dennoch behalten die Schüler ihr Gerät bei sich, falls ein Notfall eintritt.
Viele Eltern begrüßen die Maßnahme. „Es gibt uns ein Gefühl der Sicherheit“, sagt eine Mutter, deren Tochter mit dem Bus zur Schule fährt. „Im Notfall kann sie uns trotzdem erreichen – aber während des Unterrichts bleibt sie konzentriert.“
Eltern und Lehrer unterstützen das Handyverbot
Laut Umfragen befürwortet die Mehrheit der Eltern das neue Handyverbot an Schulen. Sie sehen darin einen wichtigen Schritt, um ihre Kinder vor digitalen Ablenkungen und Gefahren sozialer Medien zu schützen. „In der Schule sollten Kinder lernen, nicht scrollen“, erklärt eine Mutter. „Diese Regel hilft, Cybermobbing, heimliche Aufnahmen und unkontrollierte Inhalte zu vermeiden.“
Auch der Schuldirektor, Jean-Pascal Troubat, bestätigt: „In der Vergangenheit war das Handy ein ständiges Problem. Schüler haben im Unterricht Fotos oder Videos gemacht oder sich ablenken lassen. Das Verbot sorgt für ein respektvolles und konzentriertes Lernumfeld.“
Schüler zeigen Verständnis und Selbstdisziplin
Überraschenderweise zeigen viele Schüler Verständnis für die Regelung. Eine Sechstklässlerin meint: „Ich finde es eigentlich gut, dass wir keine Handys benutzen dürfen. So kann man sich viel besser auf den Unterricht konzentrieren.“ Auch Loris, ein Schüler, fügt hinzu: „Solange ich mein Handy in der Tasche habe und es im Notfall nutzen kann, stört es mich nicht.“
Diese positive Haltung zeigt, dass digitale Pausen nicht als Strafe, sondern als Chance verstanden werden können – eine Gelegenheit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und soziale Interaktion im echten Leben zu fördern.
Erste Ergebnisse und Konsequenzen bei Regelverstößen
Bereits 200 Faraday-Abdeckung wurden verkauft – etwa die Hälfte der Schüler nutzt sie. Wer gegen die Regel verstößt, muss mit Verwarnungen oder Disziplinarmaßnahmen rechnen. Doch bisher zeigen die Schüler Verantwortungsbewusstsein und respektieren das neue Konzept.
