Wie Sie sich vor Ortung durch Mobilfunkmasten schützen können

In der heutigen Zeit gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Standort eines Mobiltelefons zu ermitteln. Die bekanntesten Methoden sind die GPS-Ortung sowie die Triangulation über Mobilfunkmasten. Gerade wenn das GPS deaktiviert oder nicht vorhanden ist, kommt die Funkzellenortung besonders häufig zum Einsatz – und stellt damit ein ernstzunehmendes Datenschutzrisiko dar.
Wie funktioniert die Ortung über Mobilfunkmasten überhaupt?
Bei dieser Methode wird analysiert, mit welchen Basisstationen (Mobilfunkmasten) ein Handy verbunden ist. In Deutschland betreiben Netzbetreiber wie Telekom, Vodafone oder o2 flächendeckende Mobilfunknetze. Dadurch lässt sich über die Signalstärke mehrerer umliegender Masten relativ genau bestimmen, wo sich ein Gerät befindet.
Für eine erfolgreiche Ortung werden folgende technische Kennzahlen ausgelesen:
- MCC (Mobile Country Code – z. B. 262 für Deutschland)
- MNC (Mobile Network Code – z. B. 01 für Telekom)
- LAC (Location Area Code – der Bereich, in dem sich das Gerät befindet)
- Cell-ID (eindeutige Kennung eines Funkmasts)
Solche Daten sind in Online-Datenbanken wie Mozilla Location Service oder CellMapper.net frei zugänglich. Sobald die Standorte von drei oder mehr Masten bekannt sind, lässt sich per Triangulation die Position eines Handys mit einer Genauigkeit von 150–300 Metern in Städten oder 2–5 Kilometern in ländlichen Regionen berechnen.
Wie gelangen Dritte an diese Informationen?
Viele Smartphones geben die Informationen über verbundene Mobilfunkmasten standardmäßig nicht preis – jedenfalls nicht über reguläre Schnittstellen. Doch Hacker und professionelle Angreifer nutzen oft Schwachstellen im Betriebssystem oder manipulierte Apps, um genau diese Daten zu extrahieren.
Gerootete Android-Geräte oder kompromittierte iPhones geben oft ungehindert Auskunft über Funkzellen.
Viele scheinbar harmlose Apps fordern unnötige Berechtigungen – z. B. Zugriff auf Standortdaten oder Netzwerkverbindungen.
In manchen Fällen bleibt ein Gerät sogar im ausgeschalteten Zustand durch stille SMS oder spezielle Signale ortbar.
Je mehr Informationen ein Angreifer über die Umgebungsmasten hat, desto präziser kann er den Standort eines Geräts ermitteln. Dabei kann die Datenübertragung nahezu in Echtzeit erfolgen – mit Aktualisierungen alle 10 bis 15 Sekunden.
Wie kann man sich effektiv schützen?
Wer sich gegen eine Ortung über Mobilfunkmasten schützen möchte, hat nur eine wirkliche Option: den Einsatz eines professionellen Mobilfunk-Störsender (Jammers). Solche Geräte blockieren die Verbindung zwischen Ihrem Smartphone und den Sendemasten in der Umgebung – und verhindern damit jede Form der Ortung oder Überwachung.
Wichtig: Auch das vollständige Ausschalten eines Smartphones schützt nicht zuverlässig vor Ortung. Manche Geräte lassen sich aus der Ferne aktivieren oder senden weiterhin Signale, die empfangen werden können.
Unsere Empfehlung zum Schutz Ihrer Privatsphäre:
Installieren Sie keine unbekannten Apps, besonders solche mit weitreichenden Berechtigungen
Überprüfen Sie regelmäßig die App-Berechtigungen in den Android- oder iOS-Einstellungen
Verwenden Sie bei Bedarf einen rechtlich zugelassenen Funk-Störsender, z. B. für sensible Meetings, Fahrzeuge oder im privaten Bereich
Achten Sie beim Kauf von Geräten auf Sicherheitszertifikate und Datenschutzfunktionen