Unbekannte Mobilfunkgenerationen – was steckt hinter 6G?
Wer regelmäßig sein Smartphone nutzt, kennt die Entwicklung der Mobilfunknetze in sogenannten „Generationen“: Von 2G über 3G und 4G bis hin zu 5G brachte jede Stufe höhere Geschwindigkeiten und eine verbesserte Konnektivität. Nun taucht die nächste Frage auf: Was bedeutet eigentlich 6G ?
Im Moment ist 6G noch keine greifbare Technologie, sondern vielmehr eine Vision. Forschungsinstitute, Branchenexperten und internationale Standardisierungsgremien arbeiten zwar schon an den Grundlagen, die die drahtlose Kommunikation im kommenden Jahrzehnt prägen könnten. Für die breite Öffentlichkeit erscheinen die Schlagworte jedoch meist lange bevor die technischen Details festgelegt sind.
Internationale Standardisierung und Forschung
Wie bereits bei den Vorgängern werden auch bei 6G die Internationale Fernmeldeunion (ITU) sowie das 3GPP eine Schlüsselrolle bei der Definition globaler Standards einnehmen. Offizielle Normen existieren zwar noch nicht, doch erste Konzepte klingen ehrgeizig:
- Datenraten von bis zu 1 Terabit pro Sekunde unter Idealbedingungen
- Ultraniedrige Latenz, im Bereich von Mikrosekunden
- KI-gesteuerte Netzinfrastrukturen
- Nutzung des Terahertz-Spektrums sowie die Integration von Satellitenkommunikation
Solche Technologien könnten Anwendungen ermöglichen wie immersive Mixed-Reality-Erlebnisse, hochpräzise Industrieautomation oder ein massiv erweitertes Internet der Dinge (IoT).
Von 4G über 5G zu 6G
- 4G / LTE: mobiles Breitband, HD-Streaming
- 5G: extrem hohe Datenraten, geringe Latenz, Edge Computing
- 6G (Vision): Terahertz-Frequenzen, KI-native Netzwerke, holografische Kommunikation
Dabei ist zu bedenken: Erste Verwendungen des Begriffs „6G“ dürften häufig lediglich Weiterentwicklungen von 5G Advanced bezeichnen – ähnlich wie damals bei „3.5G“.
Datenschutz, Netzmanagement und Signalabschirmung
Mit neuen Frequenzen gewinnen Fragen rund um Datenschutz und Signalsteuerung zunehmend an Bedeutung. Bereits heute testen Forschungslabore Instrumente zur Optimierung von Terahertz-Übertragungen – sowohl für Innenräume als auch für urbane Netzwerke.
Gleichzeitig wächst bei vielen Nutzern das Bedürfnis nach mehr Privatsphäre. Hier bieten Geräte wie ein 5G Handy Störsender eine Möglichkeit: Richtig eingesetzt schaffen sie temporäre Schutzzonen, etwa bei vertraulichen Meetings oder auf privaten Reisen – ohne dabei die Vorteile einer schnellen und stabilen Netzverbindung grundsätzlich infrage zu stellen.
Der kommerzielle Start von 6G wird derzeit um das Jahr 2030 erwartet. Erste Prototypen und Versuchsanlagen dürften jedoch schon deutlich früher erscheinen. Bis dahin bildet 5G Advanced die Brücke zwischen der heutigen 5G-Welt und der Vision einer vollständig entwickelten 6G-Ära.
