Stört ein GPS Jammer wirklich die Fahrzeugüberwachung?
In Deutschland setzen immer mehr Transportunternehmen und Logistikfirmen auf moderne GPS-basierte Telematiksysteme, um ihre Fahrer und Fahrzeuge in Echtzeit zu überwachen. Über diese Systeme lassen sich nicht nur Standort und Fahrtrouten verfolgen, sondern auch Tankvorgänge, Fahrzeiten sowie die gesamte Fahrzeugnutzung analysieren. Für viele Fahrer bedeutet das einen spürbaren Eingriff in die Privatsphäre, denn jede Abweichung vom Plan wird sofort sichtbar.
Die naheliegende Frage lautet daher: „Kann man diese Systeme austricksen?“ – und schon nach wenigen Klicks stößt man im Internet auf Begriffe wie „GPS Störsender“, „GPS Jammer Auto“ oder „Signalblocker für Fahrzeuge“. Manche Fahrer spielen tatsächlich mit dem Gedanken, ein solches Gerät zu kaufen und einzusetzen.
Warum ein Jammer keine dauerhafte Lösung ist
Ein GPS-/GLONASS Störsender ist ein tragbares Gerät – oft in Form eines USB-Sticks oder als Adapter für den Zigarettenanzünder – das die von Satelliten ausgesendeten Signale durch gezielte Störfrequenzen blockiert. Dadurch können Navigationsgeräte, Tracker oder Ortungsboxen im Fahrzeug vorübergehend kein Signal empfangen.
Doch das eigentliche Problem bleibt bestehen:
Das Fahrzeug mag kurzfristig „unsichtbar“ erscheinen,
Kilometerstände, Tankfüllungen, Fahrerverhalten und Wartungsdaten werden dennoch weiterhin aufgezeichnet.
Moderne Flottenmanagement-Systeme in Deutschland (z. B. Telekom Fleet Complete oder Webfleet Solutions) verfügen zusätzlich über Plausibilitätsprüfungen. Spätestens bei einer detaillierten Analyse wird der Einsatz eines GPS Störsenders entlarvt.
Typische Gründe, warum Fahrer zu einem GPS Jammer greifen
- Private Fahrten verschleiern (Schwarzfahrten), etwa Umwege oder Abweichungen von der Routenplanung.
- Kraftstoffdiebstahl verbergen, damit Vorgesetzte keinen unrechtmäßigen Verbrauch feststellen..
- Arbeitseinsätze vortäuschen, z. B. den Eindruck erwecken, das Fahrzeug sei im Einsatz, obwohl es stillsteht.
Im Netz kursieren zahlreiche „Schritt-für-Schritt“-Anleitungen, die den Einsatz eines GPS Anti-Tracking Jammers als „beste Lösung“ darstellen. In der Realität zeigt sich jedoch: Langfristig bleibt nichts verborgen.
Funktionsweise eines GPS Störsenders im Detail
- Signalunterdrückung: Der Jammer sendet Störsignale im GPS-Frequenzbereich (meist im L1- und L2-Band).
- Reichweite: In der Regel bis zu 15 Meter um das Fahrzeug. (Hier geht es um einfache, preisgünstige zivile GPS-Störsender)
- Effekt: Alle Geräte, die GPS-Signale empfangen, verlieren in diesem Umkreis die Verbindung zu den Satelliten.
Wichtig: Auch wenn das Fahrzeug scheinbar vom „Radar“ verschwindet, bleiben andere Daten wie Kilometerstand, Tankfüllungen oder Einsatzberichte weiterhin sichtbar. Dadurch werden Manipulationsversuche schnell aufgedeckt.
Fazit
Ein GPS signal blocker fürs Auto kann die Ortung zwar kurzzeitig unterbrechen, bietet aber keine verlässliche Möglichkeit, die in Deutschland üblichen Telematik- und Flottenmanagement-Systeme dauerhaft auszutricksen.
