Sicherheitslücke bei GSM-Autoalarmanlagen: Wie Kriminelle Fahrzeuge fernsteuern können

Viele Autofahrer verlassen sich auf moderne GSM-basierte Autoalarmanlagen und glauben, dass ihr Fahrzeug dadurch rundum geschützt sei. Doch leider ist das ein weit verbreiteter Irrglaube. Auch wenn die Fernsteuerung per Smartphone praktisch ist, birgt sie erhebliche Sicherheitsrisiken – vor allem in Hinblick auf mögliche Hackerangriffe.
GSM-Steuerung – Komfort mit Schwachstellen
GSM-Alarme bieten zweifellos Vorteile: Sie machen das Auslesen klassischer Funkcodes unmöglich und ermöglichen das bequeme Starten des Motors per Fernzugriff, etwa an kalten Wintertagen. Doch genau diese Verbindung zum Mobilfunknetz macht sie angreifbar. Besonders problematisch sind sogenannte IMSI-Catcher – Geräte, die sich als Mobilfunkmasten ausgeben und so sämtliche Datenverbindungen abfangen und manipulieren können. Solche Geräte werden nicht nur von Behörden eingesetzt, sondern sind auch auf dem Schwarzmarkt erhältlich.
Alarmanlagen per SMS manipulieren?
IT-Sicherheitsexperten wie Jonas Berger und Marcel Neumann vom Karlsruher Institut für IT-Sicherheit konnten nachweisen, dass viele GSM-Alarmanlagen über Schwachstellen im Kommunikationsprotokoll verfügen. Mit einfachen Mitteln – etwa einem Laptop mit spezieller Software – ließen sich gezielt SMS-Kommandos an die Alarmanlage senden. Das Ergebnis: Der Alarm wurde deaktiviert, die Zentralverriegelung geöffnet, und der Motor ließ sich starten – alles ohne physischen Zugriff auf das Auto.
M2M-Kommunikation als Einfallstor
Besonders gefährdet sind Systeme, die auf Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) setzen – also etwa Fahrzeug-Apps oder vernetzte GPS-Ortungslösungen. Diese kommunizieren ständig über das Mobilfunknetz und sind dadurch potenziell angreifbar. Wird eine solche Verbindung manipuliert, können Angreifer nicht nur das Auto steuern, sondern auch persönliche Daten wie Standorte auslesen – etwa, wo der Fahrzeughalter wohnt.
Schutzmaßnahmen: Was Autobesitzer tun können
Bis die Hersteller entsprechende Sicherheitsupdates liefern, bleibt Autofahrern nur eines: Vorsicht und Eigeninitiative. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte den Einsatz eines hochwertigen GPS/GSM-Jammer in Erwägung ziehen. Diese Geräte blockieren gezielt die relevanten Signale und machen Fernzugriffe von außen unmöglich – vor allem in sicherheitskritischen Situationen wie auf Reisen oder bei längerer Fahrzeugabwesenheit.
Moderne Technik braucht moderne Sicherheit
Die Forschung zeigt deutlich: Was Komfort bietet, kann auch zur Schwachstelle werden. GSM-Alarmanlagen müssen dringend auf aktuelle Sicherheitsstandards geprüft und angepasst werden – besonders im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung von Fahrzeugen. Wer nicht zum Opfer von Fernsteuerung und Ortungsangriffen werden will, sollte sich umfassend informieren und technische Gegenmaßnahmen treffen.