Abhörtechnik und deren Aufspürung – Schutz vor Wirtschaftsspionage

In den letzten Jahren hat die Wirtschaftsspionage auch in Deutschland stark zugenommen. Unternehmen sehen sich zunehmend damit konfrontiert, dass sensible Informationen gezielt abgegriffen werden – meist durch Mitbewerber, die sich so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen. Ziel ist es, interne Kenntnisse über Produktentwicklungen, Fertigungsprozesse oder Marktstrategien auszuspionieren, um sich eigene Forschung und Entwicklung zu ersparen oder Produktionskosten zu senken.
Diese Form der Spionage betrifft inzwischen nahezu alle Branchen – vom Mittelstand bis zu Großkonzernen – und kann zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen. In manchen Fällen führen solche Angriffe sogar zur Markteinführung fehlerhafter Nachahmerprodukte, was nicht nur die Reputation, sondern auch den Umsatz des betroffenen Unternehmens gefährdet.
Dabei sind heute keine professionellen Agenten mehr nötig, um an vertrauliche Daten zu gelangen. Moderne Überwachungstechnik ist günstig, kompakt und über verschiedenste Online-Plattformen leicht erhältlich. Solche Geräte nutzen nicht nur klassische Leitungsverbindungen, sondern auch drahtlose Übertragungswege wie GSM, GPS, WLAN oder Bluetooth – und lassen sich dadurch schwerer orten. Selbst einfaches Equipment bietet oft erstaunlich hohe Reichweiten und Übertragungsqualität.

Was sind Lauschmittel – und wie kann man sich schützen?
In Deutschland existieren zwar klare gesetzliche Vorgaben – etwa das Telekommunikationsgesetz (TKG) oder das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) –, die unbefugtes Abhören und Überwachen untersagen. Dennoch ist der Schutz vor Wirtschaftsspionage in der Praxis oft schwierig. Aus diesem Grund investieren immer mehr Unternehmen in professionelle Abhörschutzmaßnahmen und lassen ihre Räumlichkeiten regelmäßig auf technische Überwachungsgeräte prüfen.
Lauschmittel – auch „Zielgeräte“ genannt – werden in der Regel unauffällig installiert: unter Tischen, in Steckdosen, in Lampenfassungen, hinter Heizkörpern oder sogar innerhalb von Deckenverkleidungen. Auch technische Installationen wie Stromleitungen oder Netzwerkkabel können gezielt zur Platzierung genutzt werden.
Typische Beispiele für solche Spionagetechnik sind:
- Miniaturmikrofone mit Funkübertragung oder interner Speicherung
- Richtmikrofone (ähnlich Stethoskopen) zur Aufnahme durch Wände
- Akustiksensoren mit Ultraschall- oder Hochfrequenztechnik
- Versteckte Kameras mit Speicherkarte oder Live-Übertragung
- Geräte zur Manipulation oder Abzweigung von Festnetztelefonaten
Die Vielfalt solcher Geräte ist groß – ebenso die Herausforderung, sie aufzuspüren. Wer sich und sein Unternehmen wirksam schützen will, sollte zunächst eine fundierte Sicherheitsanalyse durchführen lassen. Anschließend können gezielte Gegenmaßnahmen ergriffen werden: von Funkwellen detektoren und Infrarot-Scannern bis hin zu baulichen Modifikationen.
Grundsätzlich unterscheidet man bei der Suche nach Abhörtechnik zwischen zwei Vorgehensweisen: der universellen und der spezialisierten Methode. Welche zum Einsatz kommt, hängt von der konkreten Bedrohungslage und den räumlichen Gegebenheiten ab.